In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Das Praktikum an der Berufsschule Stendal bot mir die Möglichkeit, den Lehrerberuf aus nächster Nähe kennenzulernen und erste praktische Erfahrungen im Unterrichten zu sammeln. Besonders spannend war für mich die Rückkehr an meine ehemalige Ausbildungsstätte, diesmal jedoch in einer völlig neuen Rolle. Durch die Unterstützung meiner Mentoren konnte ich sowohl vorbereitete als auch spontane Unterrichtseinheiten übernehmen und dadurch wertvolle Einblicke in den pädagogischen Alltag gewinnen.
Aufgrund der geltenden Datenschutzgesetze war es mir nicht möglich, innerhalb der Schule Fotos zu machen oder Unterrichtssituationen bildlich festzuhalten. Der Schwerpunkt dieses Berichts liegt daher auf der schriftlichen Darstellung meiner Erfahrungen, Eindrücke und Reflexionen.
An der Berufsschule Stendal herrscht ein respektvoller und professioneller Umgangston. Begrüßungen und Verabschiedungen erfolgen in der Regel freundlich und unkompliziert – sei es per Handschlag, kurzem Gruß auf dem Flur oder im Lehrerzimmer. Dadurch entsteht eine offene und angenehme Atmosphäre.
Einen strengen Dresscode gibt es nicht, jedoch wird auf ein gepflegtes, angemessenes Erscheinungsbild geachtet. Lehrkräfte kleiden sich überwiegend seriös, aber nicht zu formell, sodass Professionalität und persönliche Individualität im Gleichgewicht stehen.
Das Arbeitsumfeld ist geprägt von einer modernen und gut ausgestatteten Infrastruktur. Klassenzimmer sind funktional eingerichtet, und im Lehrerzimmer steht den Lehrkräften ein gemeinsamer Arbeitsbereich für Vorbereitungen und Austausch zur Verfügung.
Die Strukturen der Schule sind weniger streng hierarchisch als in klassischen Unternehmen. Zwar gibt es Schulleitung und Fachbereichsleitungen, jedoch wird im Kollegium gleichberechtigt zusammengearbeitet. Eigenverantwortung spielt eine große Rolle: Lehrkräfte planen ihren Unterricht eigenständig und treffen pädagogische Entscheidungen im Sinne ihrer Klassen.
Das Arbeitsklima empfinde ich als sehr angenehm. Der Zusammenhalt im Team ist stark, man unterstützt sich gegenseitig und springt bei Bedarf füreinander ein – wie ich es selbst erlebt habe, als ich kurzfristig Vertretungsstunden übernehmen durfte. Fehler werden nicht negativ bewertet, sondern als Lernchance betrachtet. Leistungen werden anerkannt, und Regeln sind klar, dienen jedoch eher der Orientierung und dem gemeinsamen Gelingen des Schulalltags als der Kontrolle.
Insgesamt habe ich die Unternehmenskultur an der Berufsschule Stendal als offen, kollegial und lernorientiert erlebt. Sie fördert sowohl die persönliche Weiterentwicklung der Lehrkräfte als auch das gemeinschaftliche Miteinander im Kollegium.
Wie oben erwähnt war es mir nicht möglich Fotos aufzunehmen.
Das einmonatige Praktikum an der Berufsschule Stendal war für mich eine prägende und bereichernde Erfahrung, die meine Sicht auf den Lehrerberuf grundlegend erweitert hat. Besonders interessant war für mich der Perspektivwechsel. Als ehemaliger Schüler zurückzukehren und nun selbst in die Rolle des Lehrenden zu schlüpfen. Dieser Rollenwechsel hat mir deutlich gemacht, wie anspruchsvoll und vielseitig die Tätigkeit als Berufsschullehrer ist.
Ein zentrales Erlebnis war die Planung und Durchführung einer eigenständigen Unterrichtseinheit. Hier konnte ich meine didaktischen Vorstellungen praktisch erproben und feststellen, wie wichtig eine klare Struktur, abwechslungsreiche Methoden und die richtige Ansprache der Schüler sind. Das positive Feedback sowohl von den Schülerinnen und Schülern als auch von meinem Mentor, Herrn Mund, hat mir gezeigt, dass ich in der Lage bin, Inhalte verständlich zu vermitteln und eine gute Lernatmosphäre zu schaffen.
Eine zusätzliche Herausforderung ergab sich, als ich aufgrund des kurzfristigen Ausfalls einer Kollegin zwei weitere Unterrichtsstunden spontan übernehmen musste. Auch wenn ich mich zunächst unsicher fühlte, konnte ich durch Spontanität, Flexibilität und die Rückmeldung der Schüler diese Situation erfolgreich meistern. Diese Erfahrung hat mir vor Augen geführt, wie wichtig es im Lehrerberuf ist, sich schnell auf neue Gegebenheiten einzustellen und dennoch Ruhe und Sicherheit auszustrahlen.
Darüber hinaus habe ich durch mein Praktikum die Unternehmenskultur an der Berufsschule Stendal intensiv erlebt. Der offene und respektvolle Umgang im Kollegium, die Hilfsbereitschaft meiner Mentoren und die wertschätzende Haltung gegenüber Praktikanten haben mich beeindruckt. Besonders der kollegiale Zusammenhalt hat mir gezeigt, dass Teamarbeit im Schulalltag eine wichtige Rolle spielt und dass niemand mit Herausforderungen alleine bleibt. Auch die Einstellung zu Fehlern fand ich sehr lehrreich: Sie werden nicht als Schwäche betrachtet, sondern als Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln, eine Haltung, die mir persönlich Sicherheit gegeben hat.
Rückblickend nehme ich aus diesem Praktikum mit, dass der Lehrerberuf eine große Verantwortung, aber auch viel Gestaltungsspielraum und persönliche Entfaltungsmöglichkeiten bietet. Die Mischung aus geplanten Unterrichtsstunden und spontanen Herausforderungen hat mir gezeigt, dass ich Freude am Unterrichten habe und mich in dieser Rolle wohlfühle. Zudem habe ich gelernt, dass pädagogisches Arbeiten nicht nur Wissensvermittlung bedeutet, sondern auch Beziehungsgestaltung, Empathie und klare Kommunikation umfasst.
Insgesamt hat mich das Praktikum in meiner Überlegung bestärkt, dass der Lehrerberuf für mich eine spannende und erfüllende berufliche Perspektive sein könnte. Es hat mir nicht nur fachliche Kompetenzen vermittelt, sondern auch meine persönliche Entwicklung gefördert, indem ich Selbstvertrauen in meine Fähigkeiten gewonnen und meine Flexibilität im Umgang mit neuen Situationen gestärkt habe.
Ich habe während des Praktikums zuhause gewohnt, da ich einen Arbeitsweg von 10 Minuten hatte.